Here comes the ReEnActress

Mittwoch, 20. Juli 2005

Slawen in Spandau!

Die taz meldet heute:
Archäologen sind am Spandauer Burgwall erneut auf Reste einer slawischen Siedlung gestoßen. Die Fachleute hatten auf dem Gelände, das mit einem Wohnpflegeheim bebaut werden soll, Siedlungsspuren vermutet. Dies hätten neue Ausgrabungen jetzt bestätigt, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung gestern mit. Auf einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern wurden zahlreiche Reste der mittelalterlichen Bebauung dokumentiert. Auf der Fläche kamen zahlreiche Funde zu Tage, die Rückschlüsse auf die Lebensweise der slawischen Bevölkerung vor tausend Jahren in der Region zulassen. Neben großen Mengen Keramik wurden Schläfen- und Fingerringe, Messer, Beschläge und auch eine Münze geborgen. Die Häuser und Werkstätten, in denen Eisen und Bronze verarbeitet wurde, waren in kleinen Abständen errichtet worden. DPA

taz Berlin lokal Nr. 7720 vom 20.7.2005, Seite 22, 29 Zeilen (Agentur)

Hach, das klingt toll. Aber vermutlich werden die 3.000 Quadratmeter bald mit dem besagten Wohnpflegeheim überbaut. Hoffentlich werden wenigstens die Funde in nicht allzu langer Zeit ausgestellt werden!

Nachtrag: Hier gibt es die etwas (aber leider nicht viel) ausführlichere Pressemeldung der Senatsverwaltung.

Mittwoch, 29. Juni 2005

Nachtrag Blankenburg

Vom Mittelalterfest Berlin-Blankenburg gibt es hier 101 Bilder zu gucken. (Linke Spalte auf "Blankenburg" klicken und Diashow läuft ab). Zwar sind es etwas zu viele Bilder von den Shows (Zauberer Santini mit Tauben und Riesenschlangen sowie diverse Schaukämpfer) und zuwenig vom Lagerleben, es gibt aber einige wunderschöne Einzelporträts von DarstellerInnen und Gästen, also nicht die Geduld verlieren - oder Bilder einzeln anwählen. Wenn mich mein schwaches Augenlicht nicht täuscht, war sogar ein Promi da (ist ja auch sein Wahlkreis...). Borre und Lunula sind nicht bei den Porträts dabei, aber ein paar andere gutaussehende Menschen! ;-) Schaut es Euch an.

Dienstag, 21. Juni 2005

Mittelalterfest Blankenburg

Blankenburg war schööön!
Ein kleinräumig strukturiertes ehemaliges Dörfchen, das zum Berliner Bezirk Pankow gehört. Eine Grundschule, ein bisschen zurückgesetzt von der Straße. Hinter dem Schulhof eine große Wiese, umstanden von Bäumen - die "Grundschule unter den Bäumen" eben.

Ein hübsches Fest, sehr gemütlich. Mit netten Leuten zusammen sein und reden, kochen, spinnen, nadelbinden. Und einige meiner Berliner Freundinnen kommen mal vorbei und gucken.

Wenn man die beiden gemeinsam gebauten Wikingerzelte zusammenstellt und mit einem Vorzelt versieht, sieht das Ganze so aus:

Wikingerzelte in Blankenburg

(Nicht alle abgebildeten Küchengeräte gehören uns, so weit sind wir noch nicht...)

Und ich habe erste Tests zum Thema Schläfenringe durchgeführt, ganz erfolgreich. Näheres dazu bald unter der Rubrik Kopfputz und Haartracht

Dienstag, 10. Mai 2005

Du weißt, dass du eine Reenactress bist, wenn...

...du nach dem Lager nur noch 20 Prozent deiner Wohnung benutzen kannst.
(Ich finde auch noch den Link zu der einschlägigen SCA-Liste ähnlichen Titels, bei der sich allerdings für mich zu viel aufs Kämpfen bezieht).

Nach Groß Pinnow sieht meine Wohnung folgendermaßen aus:
  • Flur: Säuberlich zum Trocknen aufgestapeltes Zeltgestänge
  • Küche: Kisten mit Lebensmitteln und Geschirr, Dreibein, Feuerschale, Kessel, Axt, Kaminholz...
  • Schlafzimmer und Balkon: Lüftende Wolldecken, Felle, Schlafsäcke, Kleidungsstücke
  • Wohnzimmer: Zum Trocknen ausgebreitete Zeltplane, etwa 6 x 4 m (und das sind mehr qm als mein Wohnzimmer abzüglich Möbelstellplatz an Freifläche hat).
Sehr feucht ist das alles nicht mehr, erlaubte uns doch Groß Pinnow freundlicherweise trockenes Abbauen und Einpacken. Aber ich schaff es gar nicht, auf die Schnelle für all diese Dinge feste Stauplätze zu finden. Geschweige denn, das Zelt alleine zusammenzufalten.

Wäre an sich alles nicht so schlimm, wenn meine Wohngenossenschaft sich nicht just jetzt entschlossen hätte, unsere Fensterrahmen von außen frisch kitten und streichen sowie die Balkone neu verputzen und streichen zu lassen und es wie üblich nicht für nötig hält, den Bewohnern hierfür genaue Termine mitzuteilen. Besonders ärgerlich ist das für allein wohnende Vollzeitbeschäftigte wie mich. Die Handwerker turnen schon im Haus rum, aber keiner konnte mir sagen, wann ich dran bin.
Vermutlich wird also an einem der nächsten Tage gegen 7:15 Uhr morgens ein Handwerker bei mir schellen und Zugang zu meinen Fenstern und meinem Balkon fordern. Zu meinen Fenstern! Wie soll ich da bitte derzeit hinkommen? Womöglich noch Arbeits- und Freifläche vor den Fenstern schaffen, damit bei geöffnetem Fenster gearbeitet werden kann? *inirresgelächterausbrech*

Montag, 2. Mai 2005

Termine

Neu bei Lunula: Der Veranstaltungskalender!

How to handle a Wikizelt

Das ist lustig: Binnen weniger Tage steigt die Anzahl der zeltwissenschaftlichen Artikel in den einschlägigen Blogs sprunghaft an!
Nachdem zunächst Borre die Fertigstellung unseres Zelts meldete (unter besonderer Berücksichtigung des Arbeitstisches), beschrieb als nächstes Avhaline ihre Arbeiten an einer neuen Zeltplane fürs Gestänge aus dem letzten Jahr.
Und nun hat Herr Nesges von Trebeta noch eine detaillierte Aufbauanleitung für ein Wikingerzeltgestänge ins Netz gestellt. Mit Fotos.
Was übrigens noch fehlt, all ihr lieben Zeltwissenschaftler/innen da draußen, ist eine detaillierte Anleitung zum Nähen einer Zeltplane inklusive einer mathematischen Formel, die dazu führt, dass man die Zelttüren richtig zuschneidet. Oder eine Darstellung der verschiedenen Techniken für die Seitenabspannung und für die Türverschlüsse... nur falls Ihr noch Anregungen für Eure Blogs sucht.

Dienstag, 26. April 2005

Ein Jahr Lunula!

Und nun muss ich es Borre nachtun und meinen ersten Geburtstag offiziell begehen.
Den Anstoß hat natürlich Borre gegeben, als er vor über einem Jahr spontan ein Frühmittelalter-Blog begann. Da lernte ich im Schnellverfahren, was ein Blog ist, wie das geht und dass man es prima für das Beschreiben von abseitigen Hobbies verwenden kann. Und da ich nicht ewig nur in den Kommentarrubriken anderer Leute mein Leben fristen wollte, machte ich einfach selber eins auf. War auch ganz einfach.
Es ist erstaunlich, aber die Kunstfigur Lunula hat irgendwie ein Eigenleben entwickelt und ist aus meinem eigenen Leben kaum mehr wegzudenken. Das ist besonders deshalb bemerkenswert, weil ich natürlich im Wirklichen Leben (Personalausweis und so) ganz anders heiße, aber auch die frühmittelalterliche Gestalt, die ich darstelle, hat einen anderen Namen. Diese Dame hat allerdings noch kaum wirklich Gestalt angenommen. Dafür aber Lunula. Hm. Lustig.

Bis vor kurzem war ich noch der Auffassung, dass Borre der erste Reenactor war und ich die erste Reenactress, die zumindest im deutschsprachigen Raum darauf kamen, ein Frühmittelalter-Themenblog aufzumachen. Andere, wie Ceadh oder Herr Nesges, haben später damit angefangen. Nunmehr muss ich aber grün vor Neid neidlos zugeben, dass Avhaline uns um einige Tage zuvorgekommen ist. Ich bin also noch nicht einmal die erste Frau, die... naja, seis drum. Eigentlich können wir gar nicht viele genug sein.

Und als selbst aktive Bloggerin, da geht es mir wie Borre, betrachte ich interessiert und zuweilen (selten) auch genervt die verschiedenen Konflikte, Kriege, Fehden und Kabbeleien, die sich in der Blogosphäre so abspielen. Sowie die feinen Hierarchien, die sich da auftun. Themenblog zum Beispiel ist irgendwie gut (jaa, Meine Lebende Geschichte ist ein Themenblog!) aber über Juristerei zu themenbloggen ist irgendwie höher angesehen als über Handarbeiten. Ist das hier ein Handarbeitsblog? Naja, irgendwie schon. Aber ich bin trotzdem stolz drauf.

Wie Frau Dantesmuse so zitierfähig sagte: Die Vergangenheit geht auch in Zukunft weiter!

Dienstag, 29. März 2005

Neues vom Kubbspiel

Einen Artikel zum Kubbspiel gibt es heute auf den Sportseiten des Berliner Lokalteils der taz. Offenbar wird das schöne Spiel nun in Deutschland als "Wikingerschach" (hä?) vermarktet.
Wir hatten das Spiel ja letztes Jahr nach unserem Besuch in Groß Pinnow beschrieben, das heißt, ich habe es erwähnt und Herr Borre hat es dann noch mal genauer dargestellt.

Wünschen wir den Kubbsportlern mal alles Gute! Kubb macht wirklich großen Spaß! (Vielleicht dieses Jahr wieder in Groß Pinnow?)

Montag, 28. März 2005

Ostern: Volle Möhre Mittelalter

Nein, das Zelt ist noch nicht fertig, und leider haben wir auch noch nicht massenhaft Einladungen bekommen, in anderen Zelten und Hütten zu übernachten. Seltsam eigentlich. Aber das heißt: Derzeit Mittelalter nur in Form von Tagesausflügen. Das dann dafür gründlich!

Ostersamstag: Groß Raden

Wie bei Herrn Borre ja schon zu bewundern ist, waren wir auf dem Ostermarkt Groß Raden. Das Wetter ...naja, passte zum romantischen Seepanorama. War aber etwas feucht.
Schön war das große Wikinger- Zeltlager mit den rauchenden Feuerstellen anzusehen:

Wikingerdorf Gross Raden mit Rauch

Und hier kann man Lunula mal beim Nadelbinden zuschauen (improvisiert, gehörte nicht zum Veranstaltungsprogramm):

Lunula beim Nadelbinden

Hier ist noch eine Impression vom Tempel in Groß Raden:

Tempel Gross Raden

Ostersonntag: Osterklosterfest Chorin

In Groß Raden hatten wir das Gefühl gehabt, unter unseresgleichen zu sein. Der Kontrast zum Mittelalterfest in Chorin hätte also größer nicht sein können.

Ostermarkt in Chorin

Das in Chorin veranstatltete Osterklosterfest kann als kommerziell bezeichnet werden. Zweck ist sicher nicht, dem Publikum authentisches Mittelalterleben zu zeigen. Entsprechend hoch war der Anteil der Bratwurst- und Crepe-Stände und der Preis derselben (und des Eintritts), und wild war die Mischung der Verkaufsstände von indo-kelto-Silberschmuck-Baumwolltuch-artigen, wie sie auch in jeder dritten Fußgängerzone zu finden sind, bis zu hübschen Ständen und interessantem Handwerk. Also gab es auch einiges zu kaufen. Davon später einmal mehr.

Lagerleben gab es überhaupt nicht zu sehen, nur eine Rittertruppe hatte etwas abseits ihre Wohnzelte aufgebaut. Die Händler schlafen vermutlich im Auto oder im Hotel.

Bunt gemischt war auch das Publikum. Wir waren fast die einzigen Besucher mit halbwegs mittelalterlicher Gewandung, ansonsten gab es eine Menge Gothics mit mittelalterlich anmutenden Gewandungsteilen, aber natürlich alles in SCHWARZ...

Mit dem sehenswerten Kloster Chorin selbst scheint das Ganze übrigens wenig zu tun zu haben, das Mittelalterfest findet nicht direkt in oder vor den malerischen Klostermauern statt, sondern auf einer Wiese in der Nähe.

Lasst uns zusammenfassen: Ein sehr kontrastreiches Osterwochenende mit ordenlich viel Mittelalter. Schöööön.

Montag, 21. März 2005

Eyneburg

Eyneburg von außen

Das war die Saisoneröffnung: Der Ostermarkt auf der Eyneburg!
Die Eyneburg befindet sich in Belgien, aber eigentlich direkt hinter der Grenze ganz nah bei Aachen. Und französisch oder gar flämisch hab ich während der ganzen Zeit weder gehört noch gelesen. Scheint schon so eine Art inoffizielles Einzugsgebiet von Aachen zu sein.

Die Eyneburg ist ein sehr spannendes Projekt. Ein Haufen von Reenactoren und -actresses möchte diese Burg mit lebendem (Hoch-)Mittelalter beleben, also insbesondere altes Handwerk "ansiedeln". Außerdem ist ein Keltendorf und ein Wikingerdorf (!) geplant. Das Ganze ist aber noch ganz am Anfang. Und es werden für alle genannten Epochen noch Mitstreiter/innen gesucht!

Eyneburg, Innenhof mit Markt

Und tatsächlich: Da waren jede Menge nette Leute, Rittersleut, Wikinger, Kelten und jede Menge Gromis und fantasievoll gekleidete Leute.

Für die Musik sorgten Filia Irata, eine tolle Frauentruppe. Insbesondere sind sie in der Lage, einen Dudelsack so zu bedienen, dass es nach Musik und nicht nach Massenvernichtungswaffe klingt. Und ihre weitere Spezialität ist mehrstimmiger Frauengesang nach osteuropäischer Tradition. Ganz klasse!
Hier sind sie:

Filia Irata auf der Eyneburg

An Ostern ist auf der Eyneburg noch mal Fest angesagt, es lohnt sich hinzugehen. Borre und Lunula werden dann aber nicht dort sein. Wie Borre schon schrieb: Ostern werden wir wohl in Berlin und Umland unser Unwesen treiben.

Meine lebende Geschichte

living history for beginners

Willkommen bei lunula

Du bist nicht angemeldet.

Suche bei lunula

 

Geschichte und Leben

John
Ive learn some excellent stuff here. Certainly worth...
Smithk712 (Gast) - 2014/07/03 12:56
Tolle Infos
Danke für die tollen Infos. Da weiß ich ja, auf was...
Isabel (Gast) - 2013/05/15 11:15
ooops
das erklärt einiges... mich nerven die verwahrlosten...
irka (Gast) - 2012/04/11 21:48
Mensch muss immer nachschauen
Es gibt wohl wirklich keine Benachrichtigungen von...
comusywa - 2012/03/21 15:11
Reise nach Rom - Essentials
So, hier noch einige wichtige zusammenfassende Bemerkungen...
lunula - 2012/03/18 15:59

Frühgeschichte

Online seit 7317 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2015/09/26 10:26

Zähler

Credits


Anspruch - Aufbruch - Schiffbruch
Auf Reisen
Blogroll
Das Poi Projekt
Die Provinzler kommen nach Rom
Here comes the ReEnActress
Keramik
Kopfputz und Haartracht
Museumsreif
Nadelbindung
Notizen aus der Provinz
off topic
out of era
ReEnActress-Glühbirnenwitze
ReEnActress-Lexikon
Schafiges und Wolliges
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren