Wie alles anfing, Teil 1
Ja, also Borre behauptet ja, es fing in Satzvey an... aber ich bin der Meinung, es begann alles schon viel früher.
Borre und ich waren schon immer heftig an allem interessiert, was alt und kaputt ist, was vor allem hinsichtlich unserer Urlaubsgestaltung bei vielen Mitmenschen auf komplettes Unverständnis stieß (Auf Kreta gewesen? Klasse! In zwei Wochen kein einziges Mal im Meer gebadet?! Nur über staubige Trümmer geklettert? Habt Ihr sie noch alle?) Traditionell, wie auch dieses Beispiel zeigt, mussten die alten und kaputten Objekte, ob im Museum oder im Freiland, dann doch mindestens 2000 Jahre alt sein, lieber noch älter, also zum Beispiel ganz archaische Griechen oder Mykener oder so. Ein paar Jahre weniger als 2000 ging auch noch, immerhin mussten ja die von Römern gegründeten Städte in Deutschland und Umgebung auch noch einbezogen werden.
Ich erinnere mich an eine Sendung im Fernsehen, vor der ich atemlos klebte: dort erfuhr ich zum ersten Mal von experimenteller Archäologie. Die zeigten da, wie man versuchte, ein römisches gladius (Leginärsschwert) nachzuschmieden, und zwar nur mit den Mitteln und Materialien, die man damals hatte. Ich war schwer beeindruckt, zumal die Quintessenz war, dass man zur Herstellung eines solchen Teils mehrere Wochen brauchte, aber dass es dann dank Damaszierung und tausendmal umschmieden super elastisch war. - Irgendwie stellte ich es mir großartig vor, Wissenschaft auf diese experimentelle Art zu betreiben.
Jahre später sah ich dann ebenfalls im Fernsehen einen Beitrag über Reenactment, Living History und was es da so alles gibt. Von römischen Legionen, die aus irgendwelchen Karnevalsaktionen im Rheinland hervorgegangen waren, aber mittlerweile richtig ernsthaft versuchten, das damalige Leben nachzubilden, bis zu Leuten, die sich in mehrmonatigen masochistischen Aktionen in viktorianische englische Häuser oder in Schwarzwaldbauernhöfe einsperren ließen und versuchten, mit den technischen und materiellen Mitteln von 1900 zu überleben.
Da keimte in mir schon der Entschluss, auch mal so was zu machen, allerdings war ich noch nicht so sicher, was eigentlich, denn ich hatte weder Lust, Niedergermanien auf caligae zu durchqueren noch, eingezwängt in ein Fischbeinkorsett den Boden mit Pottasche zu schrubben. Ich erzählte Borre von den Reenactors, der aber war damals noch in der archaischen Phase (siehe oben).
Borre und ich waren schon immer heftig an allem interessiert, was alt und kaputt ist, was vor allem hinsichtlich unserer Urlaubsgestaltung bei vielen Mitmenschen auf komplettes Unverständnis stieß (Auf Kreta gewesen? Klasse! In zwei Wochen kein einziges Mal im Meer gebadet?! Nur über staubige Trümmer geklettert? Habt Ihr sie noch alle?) Traditionell, wie auch dieses Beispiel zeigt, mussten die alten und kaputten Objekte, ob im Museum oder im Freiland, dann doch mindestens 2000 Jahre alt sein, lieber noch älter, also zum Beispiel ganz archaische Griechen oder Mykener oder so. Ein paar Jahre weniger als 2000 ging auch noch, immerhin mussten ja die von Römern gegründeten Städte in Deutschland und Umgebung auch noch einbezogen werden.
Ich erinnere mich an eine Sendung im Fernsehen, vor der ich atemlos klebte: dort erfuhr ich zum ersten Mal von experimenteller Archäologie. Die zeigten da, wie man versuchte, ein römisches gladius (Leginärsschwert) nachzuschmieden, und zwar nur mit den Mitteln und Materialien, die man damals hatte. Ich war schwer beeindruckt, zumal die Quintessenz war, dass man zur Herstellung eines solchen Teils mehrere Wochen brauchte, aber dass es dann dank Damaszierung und tausendmal umschmieden super elastisch war. - Irgendwie stellte ich es mir großartig vor, Wissenschaft auf diese experimentelle Art zu betreiben.
Jahre später sah ich dann ebenfalls im Fernsehen einen Beitrag über Reenactment, Living History und was es da so alles gibt. Von römischen Legionen, die aus irgendwelchen Karnevalsaktionen im Rheinland hervorgegangen waren, aber mittlerweile richtig ernsthaft versuchten, das damalige Leben nachzubilden, bis zu Leuten, die sich in mehrmonatigen masochistischen Aktionen in viktorianische englische Häuser oder in Schwarzwaldbauernhöfe einsperren ließen und versuchten, mit den technischen und materiellen Mitteln von 1900 zu überleben.
Da keimte in mir schon der Entschluss, auch mal so was zu machen, allerdings war ich noch nicht so sicher, was eigentlich, denn ich hatte weder Lust, Niedergermanien auf caligae zu durchqueren noch, eingezwängt in ein Fischbeinkorsett den Boden mit Pottasche zu schrubben. Ich erzählte Borre von den Reenactors, der aber war damals noch in der archaischen Phase (siehe oben).
lunula - 2004/04/27 11:56
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