Zurück aus Eu (Teil II): Frauenolympiade - Dabei sein ist alles!
Teil I ist hier zu finden.
Es ist gar nicht so einfach, von einem Mittelalterlager zu berichten, auch nicht von einem sehr ereignisreichen. Der "Alltag" ist eigentlich der Hauptgrund, auf so ein Lager zu fahren, nimmt auch die meiste Zeit in Anspruch, ist aber sehr schwer zu beschreiben, zumindest so, dass die Leser auch was davon haben. Mit Alltag meine ich das Lagerleben, also kochen, essen, mit anderen Darstellern rumalbern, handwerkeln, mit Besuchern reden, Handwerk und Tagwerk vorführen und erklären... Richtg gut zu berichten ist dann doch eher von speziellen Ereignissen.
So berichte ich hier über ein ganz spezielles Event in Eu, von dem sich gut bloggen lässt: Der Frauenolympiade!
Sie bestand in einem Fünfkampf, in dem Mittelalterfrauen die für diesen "Beruf" notwendigen Fertigkeiten unter Beweis stellen sollten. Ganz ernstgemeint war die Sache nicht, und einige haben das sehr kreativ ausgelebt, dazu später. Zunächst das Feld der Teilnehmerinnen:

Man beachte die tiefverschleierte, hochschwangere Templerin in der Mitte!
Zum ersten Wettbewerb: Ein Apfel musste geschält werden. Dabei kam es darauf an, ein möglichst langes zusammenhängendes Stück Schale zu produzieren.

(also ich ess die immer mit Schale...) Aber schnell zur nächsten Herausforderung: Bratpfannenweitwurf! Hier präsentiert die Spielleiterin das Sportgerät, rechts davon steht die Jury, links die charmante französische Übersetzerin:

Hier die fantastischen siamesischen Zwillinge aus Schweden beim Werfen:

Es gab da noch eine andere Teilnehmerin, die zwar sehr kurz warf, es aber schaffte, dass sich der Pfannenstiel bei der Landung senkrecht in den Boden bohrte :-))
Dritte Disziplin: Wassertragen. Zwei Kugeltöpfe randvoll mit Wasser mussten über eine Strecke bis zum Wehrturm und wieder zurück getragen und dann in einen Eimer entleert werden. Dabei kam es nicht auf Tempo an, sondern darauf, möglichst wenig zu verschütten. Übrigens ganz schön knifflig, das mit dem Umschütten von zwei Töpfen, die man nicht abstellen kann!

Im Hintergrund ist eine Cheerleaderin zu erkennen...
Das Wassertragen hatte etwas Längen, weil aus Gründen der Vergleichbarkeit alle nacheinander mit dem selben Gerät antreten mussten. Aber nach einer gewissen Wartezeit ging es dann zur vierten Disziplin: Es ging darum, einen (angenommenen Ehe-) Mann wüst zu beschimpfen und mit einer eisernen Schöpfkelle zu bewerfen. Der Mann war zum eigenen Schutz schwer gerüstet. Punkte gab es für Treffer mit der Kelle und fürs Beeindrucken des Ritters. Hier eine Kelle im Flug:

Letzte Disziplin: Kampftrinken! Auf Kommando musste möglichst schnell ein Becher Mede geleert werden. Für die Bemitleidenswerten, die Mede (lecker!) noch nicht kennen: Ein Vorprodukt von Met, so ähnlich wie Federweißer bei Wein, nur halt mit Honig - hat wenig Alkohol und moussiert etwas - was natürlich das schnelle Runterkippen erschwert. Ausgesehen hat das dann so:

Danach erfolgte dann die Auswertung der mit Punkten markierten Kerbhölzer. Gewonnen hat übrigens eine Wikingerin (ich nicht).
Hier noch eine kurze Aufzählung der absolut sehenswerten heiteren und bedauerlichen Showeinlagen (einige davon könnt Ihr hier bewundern):
Die Woll-Cheerleaing-Girls. Die siamesischen Zwillinge. Die überraschende Niederkunft der großen Templerin mitten in der Olympiade (und die überraschende Klärung der Vaterschaft). Die Anrufung der Jury wg. Zweifel am Geschlecht der beiden verschleierten Teilnehmerinnen und der folgende Geschlechts-Test. Der brave Knappe, der dem arg bedrängten Ritter zu Hilfe eilte, was fast zu Blutvergießen geführt hätte...
Alles in allem ein Riesenspäß. Bin nächstes Mal hoffentlich wieder dabei (auch wenn ich eine miserable Werferin bin.. ich muss bis dahin noch üben...)
Es ist gar nicht so einfach, von einem Mittelalterlager zu berichten, auch nicht von einem sehr ereignisreichen. Der "Alltag" ist eigentlich der Hauptgrund, auf so ein Lager zu fahren, nimmt auch die meiste Zeit in Anspruch, ist aber sehr schwer zu beschreiben, zumindest so, dass die Leser auch was davon haben. Mit Alltag meine ich das Lagerleben, also kochen, essen, mit anderen Darstellern rumalbern, handwerkeln, mit Besuchern reden, Handwerk und Tagwerk vorführen und erklären... Richtg gut zu berichten ist dann doch eher von speziellen Ereignissen.
So berichte ich hier über ein ganz spezielles Event in Eu, von dem sich gut bloggen lässt: Der Frauenolympiade!
Sie bestand in einem Fünfkampf, in dem Mittelalterfrauen die für diesen "Beruf" notwendigen Fertigkeiten unter Beweis stellen sollten. Ganz ernstgemeint war die Sache nicht, und einige haben das sehr kreativ ausgelebt, dazu später. Zunächst das Feld der Teilnehmerinnen:

Man beachte die tiefverschleierte, hochschwangere Templerin in der Mitte!
Zum ersten Wettbewerb: Ein Apfel musste geschält werden. Dabei kam es darauf an, ein möglichst langes zusammenhängendes Stück Schale zu produzieren.

(also ich ess die immer mit Schale...) Aber schnell zur nächsten Herausforderung: Bratpfannenweitwurf! Hier präsentiert die Spielleiterin das Sportgerät, rechts davon steht die Jury, links die charmante französische Übersetzerin:

Hier die fantastischen siamesischen Zwillinge aus Schweden beim Werfen:

Es gab da noch eine andere Teilnehmerin, die zwar sehr kurz warf, es aber schaffte, dass sich der Pfannenstiel bei der Landung senkrecht in den Boden bohrte :-))
Dritte Disziplin: Wassertragen. Zwei Kugeltöpfe randvoll mit Wasser mussten über eine Strecke bis zum Wehrturm und wieder zurück getragen und dann in einen Eimer entleert werden. Dabei kam es nicht auf Tempo an, sondern darauf, möglichst wenig zu verschütten. Übrigens ganz schön knifflig, das mit dem Umschütten von zwei Töpfen, die man nicht abstellen kann!

Im Hintergrund ist eine Cheerleaderin zu erkennen...
Das Wassertragen hatte etwas Längen, weil aus Gründen der Vergleichbarkeit alle nacheinander mit dem selben Gerät antreten mussten. Aber nach einer gewissen Wartezeit ging es dann zur vierten Disziplin: Es ging darum, einen (angenommenen Ehe-) Mann wüst zu beschimpfen und mit einer eisernen Schöpfkelle zu bewerfen. Der Mann war zum eigenen Schutz schwer gerüstet. Punkte gab es für Treffer mit der Kelle und fürs Beeindrucken des Ritters. Hier eine Kelle im Flug:

Letzte Disziplin: Kampftrinken! Auf Kommando musste möglichst schnell ein Becher Mede geleert werden. Für die Bemitleidenswerten, die Mede (lecker!) noch nicht kennen: Ein Vorprodukt von Met, so ähnlich wie Federweißer bei Wein, nur halt mit Honig - hat wenig Alkohol und moussiert etwas - was natürlich das schnelle Runterkippen erschwert. Ausgesehen hat das dann so:

Danach erfolgte dann die Auswertung der mit Punkten markierten Kerbhölzer. Gewonnen hat übrigens eine Wikingerin (ich nicht).
Hier noch eine kurze Aufzählung der absolut sehenswerten heiteren und bedauerlichen Showeinlagen (einige davon könnt Ihr hier bewundern):
Die Woll-Cheerleaing-Girls. Die siamesischen Zwillinge. Die überraschende Niederkunft der großen Templerin mitten in der Olympiade (und die überraschende Klärung der Vaterschaft). Die Anrufung der Jury wg. Zweifel am Geschlecht der beiden verschleierten Teilnehmerinnen und der folgende Geschlechts-Test. Der brave Knappe, der dem arg bedrängten Ritter zu Hilfe eilte, was fast zu Blutvergießen geführt hätte...
Alles in allem ein Riesenspäß. Bin nächstes Mal hoffentlich wieder dabei (auch wenn ich eine miserable Werferin bin.. ich muss bis dahin noch üben...)
lunula - 2005/11/08 19:37
Basina (Gast) - 2005/11/13 22:08
Hoffnung
Ich hoffe du möchtest den Bratpfannenkunstwurf perfektionieren, denn solltest du die vierte Disziplin, Mann wüst beschimpfen und mit einer eisernen Schöpfkelle bewerfen, meinen befürchte ich MMSszenen wie auf Bild 59 im Link mit den tollen Impressionen zum aussergewöhnlichen Bericht...
Es sei denn, es ist eine Strafe für diejenigen, wo der Zweifel am Geschlecht eventuell berechtigt war? So kräftig wie manche Aussehen war der Bratpfannenweitwurfrekord wohl enorm;-)
Dabei sein ist ja bekanntlich alles:-)
Herzliche Grüße und beste Wünsche
Basina
Es sei denn, es ist eine Strafe für diejenigen, wo der Zweifel am Geschlecht eventuell berechtigt war? So kräftig wie manche Aussehen war der Bratpfannenweitwurfrekord wohl enorm;-)
Dabei sein ist ja bekanntlich alles:-)
Herzliche Grüße und beste Wünsche
Basina
lunula - 2005/11/14 08:13
Och, das mit dem Schimpfen hat schon prima geklappt. Arbeiten muss ich nur noch an der Wurftechnik...
borre - 2005/11/14 12:40
Sie hat _ganz_furchtbar_gekeift_.
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