Sonntag, 3. Mai 2009

Matronen

Ich plane ja, eine Bonnerin zur Römerzeit, so etwa im 2. Jahrhundert, darzustellen. Um diese Zeit lebte hier der Stamm der Ubier, und man nimmt an, dass die typische Tracht der Ubierinnen auf den Skulpuren dieser Zeit, vor allem auf den sogenannten Matronenaltären, dargestellt wird.

Charakteristisch ist die Art, wie die Kleidung drapiert ist, sowie ein sehr auffälliger Kopfputz, über welchen ich mir bereits denselben zerbreche....

Matronenaltäre sind Darstellungen von drei weiblichen Gottheiten, die hier im Rheinland sehr häufig (und in anderen Teilen des Römischen Reiches eher selten) vorkommen.

Ein Beispiel ist die bekannte Terrakotta des Fabricius aus Köln, von der man auf untenstehendem Foto eine Gipsreplik sehen kann - zusammen mit der Replik einer provinzialrömischen Zwiebelknopffibel sowie drei geschichtsdarstellenden Hasen in vollem Einsatz:


haselheid, konstantin, livia mit Matronenaltar


Fortsetzung folgt....

Samstag, 25. April 2009

Familienzuwachs

Ich fass es nicht!
Kaum hab ich hier öffentlich zugegeben, dass ich an einer provinzialrömischen Darstellung arbeite, kommt hier ein Paket mit einem rätselhaften Absender an:

absenderkleber mit aufschrift provinzialrömische verwaltung colonia ulpia traiana xanten

Und was ist drin? Naja, also man sollte eher sagen, wer ist drin...

Eine Häsin! In superschicker provinzialrömischer Kleidung!

haeschen mit peplos und umhang

Ich glaube, sie heißt Livia...
Sie hat sich auch schon mit den anderen hier bekanntgemacht:

haselheid, konstantin, livia, pipps

Wo soll das bloß noch enden?

Sonntag, 19. April 2009

Provinzialrömisch

Nachdem ich Multiperiod ja immer etwas skeptisch gegenüber gestanden habe, hat es mich jetzt auch erwischt:
Ja, ich arbeite gerade an der Recherche und hoffentlich bald auch an der Klamotte ;-) für die Darstellung einer Rheinländerin aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Also eine germanische (wasauchimmerdasseinmag) Einwohnerin einer römischen Provinz.

Diese Mischung in der Sachkultur aus römischen und einheimischen Einflüssen nennt man "provinzialrömisch".

Das Rheinland hat sich die Bezeichnung Provinz übrigens gleich zweimal eingefangen: einmal zur Römerzeit und dann, als es nach der Napoleonzeit zur preußischen Rheinprovinz wurde.
Das heißt natürlich nicht, dass es hier im Rheinland irgendwie provinziell wäre, ooooh nein. Die Bezeichnung Provinz hat sich über die letzten 2000 Jahre halt gewandelt....

Es ist schon faszinierend, wenn man sich die Unterschiede in den beiden Zeiten anschaut und die ganz andere Herangehensweise z. B. an Kleidung.... dazu bald mehr.

Montag, 6. April 2009

Gewaltprävention?

Nun ist es also doch passiert... Ich habe offenbar immer noch eine zu hohe Meinung von der menschlichen Intelligenz, ich hätte nicht für möglich gehalten, dass man so etwas wie den Amoklauf von Winnenden und eine Larp-Veranstaltung (ausgerechnet Larp! Wenn noch echter Stahl im Spiel gewesen wäre...!) in einen Topf schmeißen kann.

Jugendamt entwaffnet Ritter - bei derwesten.de

Via Hallveig.

Montag, 30. März 2009

Bilder im Kopf

Wenn man ein Buch liest, hat man eine bestimmte Vorstellung, wie das Beschriebene ausgesehen hat. Optische Eindrücke von außen scheinen aber stärker als die eigenen Bilder zu sein. Seit der Jackson-Verfilmung vom Herrn der Ringe sind die Bilder dieses Films in den Köpfen der Tolkien-Leser und prägen die Vorstellung auch vom Buch.
Und das funktioniert bei guten wie bei schlechten Bebilderungen.

Ein Teil dessen, was die, nennen wir sie belegorientierte Fraktion der Markt-Fraktion immer vorwirft, ist, dass sie beim Besucher ein falsches Bild "so war es im Mittelalter" nicht nur nebenbei, sondern teilweise bewusst und gewollt erzeugen.

Aber auch für die belegorientierte Fraktion ist das mit den Bildern im Kopf ein Problem.
Wenn ich mich z. B. mit einer Wikinger-Hängerock-Klamotte in ein Museum stelle, erkläre ich Besuchern sehr gern, auf welcher Basis dieses Kleidungsstück entstanden ist: dass man die Form aus einigen kleinen Fragmenten und einigen sehr schematischen Abbildungen rekonstruiert und dass es nur eine von mehreren möglichen Versionen ist.
Aber ich denke, selbst wenn der Besucher aufmerksam zuhört, wird das Bild stärker sein als die Erklärung, und die Vorstellung "so sah eine wikingerin aus" in seinem Kopf hängen bleiben.

Eine Lösung dieses Dilemmas? Habe ich auch nicht, und ich denke, es ist keine Antwort, auf Rekonstruktionen komplett zu verzichten oder andererseits sich irgendwas zusammenzubasteln nach dem Motto "man weiß es ja eh nicht genau, also kann ich machen, was ich will".... Auf jeden Fall lohnt es, mal über die Problematik nachzudenken...

Meine lebende Geschichte

living history for beginners

Willkommen bei lunula

Du bist nicht angemeldet.

Suche bei lunula

 

Geschichte und Leben

John
Ive learn some excellent stuff here. Certainly worth...
Smithk712 (Gast) - 2014/07/03 12:56
Tolle Infos
Danke für die tollen Infos. Da weiß ich ja, auf was...
Isabel (Gast) - 2013/05/15 11:15
ooops
das erklärt einiges... mich nerven die verwahrlosten...
irka (Gast) - 2012/04/11 21:48
Mensch muss immer nachschauen
Es gibt wohl wirklich keine Benachrichtigungen von...
comusywa - 2012/03/21 15:11
Reise nach Rom - Essentials
So, hier noch einige wichtige zusammenfassende Bemerkungen...
lunula - 2012/03/18 15:59

Frühgeschichte

Online seit 7326 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2015/09/26 10:26

Zähler

Credits


Anspruch - Aufbruch - Schiffbruch
Auf Reisen
Blogroll
Das Poi Projekt
Die Provinzler kommen nach Rom
Here comes the ReEnActress
Keramik
Kopfputz und Haartracht
Museumsreif
Nadelbindung
Notizen aus der Provinz
off topic
out of era
ReEnActress-Glühbirnenwitze
ReEnActress-Lexikon
Schafiges und Wolliges
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren