Bilder im Kopf
Wenn man ein Buch liest, hat man eine bestimmte Vorstellung, wie das Beschriebene ausgesehen hat. Optische Eindrücke von außen scheinen aber stärker als die eigenen Bilder zu sein. Seit der Jackson-Verfilmung vom Herrn der Ringe sind die Bilder dieses Films in den Köpfen der Tolkien-Leser und prägen die Vorstellung auch vom Buch.
Und das funktioniert bei guten wie bei schlechten Bebilderungen.
Ein Teil dessen, was die, nennen wir sie belegorientierte Fraktion der Markt-Fraktion immer vorwirft, ist, dass sie beim Besucher ein falsches Bild "so war es im Mittelalter" nicht nur nebenbei, sondern teilweise bewusst und gewollt erzeugen.
Aber auch für die belegorientierte Fraktion ist das mit den Bildern im Kopf ein Problem.
Wenn ich mich z. B. mit einer Wikinger-Hängerock-Klamotte in ein Museum stelle, erkläre ich Besuchern sehr gern, auf welcher Basis dieses Kleidungsstück entstanden ist: dass man die Form aus einigen kleinen Fragmenten und einigen sehr schematischen Abbildungen rekonstruiert und dass es nur eine von mehreren möglichen Versionen ist.
Aber ich denke, selbst wenn der Besucher aufmerksam zuhört, wird das Bild stärker sein als die Erklärung, und die Vorstellung "so sah eine wikingerin aus" in seinem Kopf hängen bleiben.
Eine Lösung dieses Dilemmas? Habe ich auch nicht, und ich denke, es ist keine Antwort, auf Rekonstruktionen komplett zu verzichten oder andererseits sich irgendwas zusammenzubasteln nach dem Motto "man weiß es ja eh nicht genau, also kann ich machen, was ich will".... Auf jeden Fall lohnt es, mal über die Problematik nachzudenken...
Und das funktioniert bei guten wie bei schlechten Bebilderungen.
Ein Teil dessen, was die, nennen wir sie belegorientierte Fraktion der Markt-Fraktion immer vorwirft, ist, dass sie beim Besucher ein falsches Bild "so war es im Mittelalter" nicht nur nebenbei, sondern teilweise bewusst und gewollt erzeugen.
Aber auch für die belegorientierte Fraktion ist das mit den Bildern im Kopf ein Problem.
Wenn ich mich z. B. mit einer Wikinger-Hängerock-Klamotte in ein Museum stelle, erkläre ich Besuchern sehr gern, auf welcher Basis dieses Kleidungsstück entstanden ist: dass man die Form aus einigen kleinen Fragmenten und einigen sehr schematischen Abbildungen rekonstruiert und dass es nur eine von mehreren möglichen Versionen ist.
Aber ich denke, selbst wenn der Besucher aufmerksam zuhört, wird das Bild stärker sein als die Erklärung, und die Vorstellung "so sah eine wikingerin aus" in seinem Kopf hängen bleiben.
Eine Lösung dieses Dilemmas? Habe ich auch nicht, und ich denke, es ist keine Antwort, auf Rekonstruktionen komplett zu verzichten oder andererseits sich irgendwas zusammenzubasteln nach dem Motto "man weiß es ja eh nicht genau, also kann ich machen, was ich will".... Auf jeden Fall lohnt es, mal über die Problematik nachzudenken...
lunula - 2009/03/30 19:00