Wolliges Wochenende in Wittmund
Wittmund liegt in Ostfriesland. Dort wohnt eine Frau, die ich nicht nur sehr gern mag, sondern die auch Schafe hält. Und am vergangenen Wochenende war dort für diverse Leute ein Wollwochenende angesagt. Das ließ sich die ReEnActress nicht zweimal sagen - dafür ließ sie sogar Borre im Stich, der die Bänke alleine fertig machen musste. Schuldigung...
Wie viele Schafe es waren, weiß ich nicht - die haben beim Zählen einfach nicht stillgehalten. Aber eine ganze Menge. Und zwar Milchschafe und Jacobsschafe. Hier ein paar davon:
(Das weiße ist ein Milchschaf, die anderen Jacobs).
Hier sieht man noch mal den Jacobs-Bock - ja, er hat wirklich vier Hörner!
Und hier ein Milchschaf, das eine Affäre mit einem Jacobs-Bock hatte (irgendwie war da ein kaputter Zaun im Spiel, hieß es):
Eins von den Milchschafen wurde am Wochenende auch geschoren. Hier sieht man, wie die Gastgeberin schafschert (wir Gäste hielten das Schaf fest, das sich artgemäß wirklich lammfromm verhielt:
Die Wolle auf dem Schaf sah ja noch ziemlich gelblich aus. Aber nachdem sie dann frisch gewaschen aus der Badewanne kam, war sie wunderschön weiß. Wir haben sie dann noch auseinandergezupft, damit sie besser trocknet. Das gab dann wunderhübsche weiße Wölkchen:
Links in dem Wäschekorb die gewaschene Wolle, rechts im Korb und in den Stiegen die gezupfte Wolle. Eine ziemliche Fleißarbeit übrigens. Was auf dem Foto zu sehen ist, ist nur die Hälfte - der Rest köchelte zu dieser Zeit schon mit einer Ladung Zwiebelschalen im Topf. Daraus wurde dann - Ihr ahnt es: wunderschöne gelbe Wolle.
Ich habe schon ein bisschen probegesponnen. Die Milchschafwolle ist ein bisschen kräuselig und ließ sich nicht ganz so gut verspinnen wie das Welsh Mountain, das ich auf der anderen Spindel hatte, aber dafür, dass die Wolle nicht kardiert war, ging es ziemlich gut.
Ist es nicht ein lustiges Gefühl, ein Garn auf der Spindel zu haben, das zwei Tage vorher noch über die Wiese lief? *grins*
lunula - 2006/05/22 20:27